Das neue Lernen und dessen 8 Herausforderungen







Neues Erschaffen ist faszinierend und gleichzeitig herausfordernd. Dies trifft auf eLearning Inhalte im Besonderen zu.

In meinen online-Kursen habe ich mir hohe Ziele gesteckt. Die Inhalte sollen die Lernfreude fördern oder erhöhen, gehirngereicht aufbereitet sein und somit auch die verschiedenen Lerntypen oder Lernmöglichkeiten fördern, dem Lernprozessmodell von 'RITA' entsprechen und auf dem Markt gefragt sein.

Lernen ist jedoch immer auch ein sozialer Akt. Deshalb sind Webinare ein fester Bestandteil der Kurse. Während den Webinaren tauschen wir uns aus und mit den diversen Gruppenarbeiten lernen sich die Teilnehmenden besser kennen. Deshalb sind Webinare Arbeitstreffen und bieten eine Plattform für den sozialen und fachlichen Austausch. Lerngruppen, Chats und E-Mails runden die Interaktion ab.

Generell kann man sicherlich von 8 typischen Herausforderungen sprechen, die ich übrigens aus einem tollen Artikel habe. Link zum Artikel

1.     Lerninhalte ohne Lehrperson vermitteln:
Diese Herausforderung ist in den meisten Fällen gut lösbar. Durch sinnvolle didaktische Reduktion und den sinnvollen Einsatz von Erläuterungen in Schrift, Ton und Videos kann sehr vieles sehr strukturiert vermittelt werden. Und das Gute daran, das unnötige blablabla ist weg.

2.     Zu viele verschiedene Rollen erfüllen:
eLearning Inhalte erstellen ist teuer. Deshalb sind die Teams und Ressourcen klein und die Erstellerinnen müssen viele Rollen erfüllen. Soll heissen, wir sind Autoren, Lehrpersonen, Fachspezialisten, Sprecher, Filmemacherinnen, usw.  

3.     Lernende motiviert halten:
eLearning hat den Vorteil, dass man die Lernfortschritte elektronisch nachvollziehen kann. Lernt eine Person nicht oder sind die Quizresultate oft falsch, hat man als Lehrperson die Möglichkeit diese Personen direkt anzusprechen. Dabei bin ich jedoch als Dozentin sozial gefordert. Die Ansprache muss der Person entsprechen und motivieren. Patentrezepte sind da fehl am Platz.

4.     Die Lernenden bringen sehr unterschiedliche Lernbiographien mit:
eLearnings können sicherlich individueller auf verschiedene Niveaus abgestimmt werden als dies in einem Präsenzunterricht möglich ist. Sei es, dass Teilnehmende einen Vorkurs oder Test abschliessen müssen, bevor sie den Hauptkurs besuchen können, einen Fragebogen ausfüllen mit einer Selbsteinschätzung, die Lerninhalte verschiedene Niveaus abdecken, usw.

5.     Den Lernfortschritt der Lernenden verfolgen:
Lernfortschritte korrekt interpretieren sollte durch das verwendete LMS unterstützt werden. Hier ist sicherlich eine solide Abklärung notwendig, bevor ein LMS ausgewählt wird. Denn, wer sich einmal bindet ist lange daran gebunden.

6.     Die richtige Lerninteraktion finden:
Die Verwendung einer guten Software, damit online-Lerninhalte erstellt werden können, ist ein Schlüsselelement dazu. Doch diese Softwares bieten viele Möglichkeiten. Es liegt also an mir, das richtige Niveau für den Lernstoff zu wählen. Hier helfen auch die Taxonomiestufen nach Bloom weiter bzw. ähnliche Modelle. Die Interaktion im eLearning sollte dem Anspruchsniveau klar angepasst sein.

7.     Unrealistische Erwartungen:
Es gibt eine grosse Auswahl an fast allem. Wie perfekt soll der Lerninhalt präsentiert werden? Welchen Ansprüchen sollen die Videos, Audiodateien und Animationen entsprechen? Auch hier gilt: didaktische Reduktion. Der Inhalt soll dem Lernziel dienen und nicht umgekehrt.

8.     Den technischen Fortschritt im Auge behalten:
Wir stehen erst am Anfang. In wenigen Jahren werden wir über noch viel bessere und optimalere technische Möglichkeiten verfügen, um Lerninhalte zu erstellen. Es gilt: das eine tun und das andere nicht lassen. Die heutigen Tools nützen und die zukünftigen Möglichkeiten nicht verpassen. Mehr kann man wohl nicht tun.  


Beitrag von Sandra Frauchiger